Auf stabilen Internetempfang möchte kaum noch jemand verzichten – auch nicht im Reisemobil. LTE-Antennen ermöglichen das Surfen unterwegs selbst in abgelegenen Regionen.
Smartphone, Tablet, Laptop und Smart-TV – sie alle verlangen nach einer stabilen Internetverbindung. Stellplätze googeln, Routen planen und – angekommen – einen Krimi oder Netflixserie streamen – das funktioniert nur, wenn der Empfang stimmt. WLAN-Netze an Stell- und Campingplätzen sind insbesondere abends kolossal überlastet, der Internetempfang geht komplett in die Knie, an Streaming ist nicht zu denken. Ebenso in abgelegenen Gegenden, wo die Empfangsleistung der Geräte schlicht nicht ausreicht.
Diese Lücke wollen spezielle Systeme, bestehend aus Antenne und Router, schließen. Sie optimieren das LTE-Signal und haben – da in der Regel auf dem Dach montiert – gegenüber dem Smartphone den Vorteil, dass der Empfang nicht durch den Fahrzeugaufbau (Wärmeschutzverglasung, Metallkarosserie) gestört wird. Alphatronics, Ten Haaft, Maxview, WiCAR und Travel Vision bieten solche Systeme speziell für Reisemobilfahrer an. Sie kombinieren leistungsfähige LTE- Antennen mit einer Wi"-Antenne, sodass der Camper sich das Internet sowohl über Mobilfunk als – sofern vorhanden – auch über ein vorhandenes WLAN-Netz ins Fahrzeug holen kann. Solche MIMO-Antennen (Multiple Input, Multiple Output) nutzen mehrere Sende- und Empfangselemente, meist ist auch GPS-Empfang mit dabei. Sie senden und empfangen den Datenstrom also über mehrere Antennen gleichzeitig.
Doch aufgepasst: Um in stark genutzten WLAN-Netzen einen bestmöglichen Empfang garantieren zu können, sollte das System mit mehreren WLAN-Modulen ausgestattet sein, wie beispielsweise das Oyster Connect von Ten Haaft. Gleich drei Chips, eines in der Outdoor-, zwei in der Indoor-Unit, garantieren lückenlosen Datenfluss – entsprechend den individuellen Ansprüchen der Endgeräte. Das empfangene Signal leiten die Antennen über ein Daten- oder Koaxkabel (nicht optimal) an den Router im Fahrzeug. Die Kabel sollten möglichst kurz sein, da der Qualitätsverlust pro Meter sehr hoch ist. Der Router wiederum baut ein WLAN- Netz auf, in das sich alle Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Smart-TVs einwählen können.
Zur Nutzung der LTE-Antenne ist zudem eine SIM-Karte nötig, die in den Paketen nicht enthalten ist. Wer bereits einen Handyvertrag mit einer Zweitkarte hat, kann diese nutzen. In den meisten europäischen Ländern sind Roaming-Gebühren seit dem Jahr 2017 abgeschafft, dennoch sollten Reisende vor der Abfahrt prüfen, ob das Datenvolumen fürs Ausland limitiert ist und dies gegebenenfalls anpassen. Wer eine längere Tour in einem Land plant, kann sich auch vor Ort eine SIM-Karte zulegen – Prepaidkarten eignen sich in diesem Fall besonders und gewährleisten, dass die Kosten überschaubar bleiben. In den meisten europäischen Ländern sind die Datentarife jedoch ohnehin deutlich günstiger als in Deutschland.
Wer es sich zutraut, kann die Antennen selbst montieren – Kabel, Montagehalterungen und Bedienungsanleitung sind in den Paketen enthalten. Allerdings ist für die Verbindung zwischen Antenne und Router eine Dachdurchführung nötig. Diese sachgemäß vorzunehmen und abzudichten, ist in der Regel Sache einer Fachwerkstatt.
Steckbrief WiCAR®
Die Firma Antennentechnik Bad Blankenburg (ATTB) bringt mit WiCAR® einen kleinen, kompakten LTE-Router auf den Markt, der in Kombination mit leistungsstarken Antennen den Internetzugang über Wifi oder LAN-Kabel, mobiles Arbeiten und umfangreiches Infotainment sowie Zugang zum Heimnetzwerk und GPS-Routen-Tracking ermöglicht. Die Hardware- Box verfügt je nach Modell über eine Vielzahl von Anschlüssen und ist schnell und einfach montiert. Das MyWiCAR®-Portal bietet Nutzern vielfältige Planungs- und Konfigurationsmöglichkeiten. Für Reisemobilisten empfiehlt ATTB die Router-Modelle 9004.02, 9009.02 und 9009.03, die in Kombination mit einer LTE-Antenne und einer Innenantenne für den Wifi-Empfang preislich zwischen 454,80 und 858,90 Euro liegen. Sie unterscheiden sich in der Bandbreite ihrer Funktionen und Anschlüsse. Bei der LTE-Antenne hat der Kunde zudem die Wahl zwischen einer Scheiben- und einer Dachantenne. Wer bestmöglichen Empfang wünscht, sollte sich für eine Dachantenne entscheiden. Eine Scheibenantenne kann dann eine Alternative sein, wenn der Platz auf dem Dach bereits belegt ist oder der Kunde keine Dachdurchführung für das HF-Koaxialkabel zwischen Antenne und Router wünscht. Laut Auskunft von ATTB kann eine Scheibenantenne jedoch nicht an die Performance einer Dachantenne heranreichen. www.attb.de/wicar
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