Autozulieferer Desay SV Europe investiert 25 Millionen Euro in Messkammer und neue Büros
Für ein Millionen-Vorhaben im Gewerbegebiet Legefeld vollzog die Desay SV Automotive Europe GmbH am Donnerstag den Spatenstich. Der Automobil-Zulieferer mit chinesischen Wurzeln, der mit seiner Europa-Zentrale im Weimarer Ortsteil ansässig ist, will hier bis August 2025 eine 3D-Antennenmesskammer für Prototypenfahrzeuge und ein dreigeschossiges Bürogebäude errichten. Mit der Investition von über 25 Millionen Euro sollen Arbeitsplätze für 110 Beschäftigte geschaffen werden.
Neuer Technologie-Campus für bis zu 350 Mitarbeiter
Das knapp 10.000 Quadratmeter große Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz lasse überdies nochmalige Ausbaustufen zu. Es biete Platz für zwei weitere Bürokomplexe. Künftig sollen auf dem neuen Technologie-Campus, der für die Desay die bislang größte Investition in Deutschland bedeutet, rund 350 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Desay SV Europe ist Spezialist für die Erstausrüstung von Fahrzeugen mit Elektronik-, Antennen- und
Softwarelösungen. Das reicht von Infotainment im Auto, etwa den Displays im Cockpit und der Klimasteuerung, über Fahrassistenz und Sensorik bis hin zu jener Technik, über die das Fahrzeug mit der Außenwelt kommuniziert. Letzteres ist dafür maßgeblich, um in Zukunft autonomes Fahren auch in der Praxis zu ermöglichen.
Um Fahrzeuge entwickeln zu können, die stabile Datenverbindungen mit hohen Übertragungsraten, geringste Reaktionszeiten und höchste Positionsgenauigkeit gewährleisten, brauche es komplexe Messverfahren in abgeschirmter, reproduzierbarer und reflexionsfreier Umgebung, Diese soll in der neuen Antennenmesskammer entstehen. Mit jedem Mobilfunkstandard, der schneller mehr Daten transportieren kann, erhöhe sich die genutzte Frequenz der elektromagnetischen Wellen. Das, so Geschäftsführer Michael Weber, mache auch die Messverfahren komplizierter. Dies wiederum drückt sich in den Dimensionen des Neubaus aus, der 17 Meter nach oben wachsen soll. Um diese Bauhöhe zuzulassen, hatte die Stadt den B-Plan fürs Gewerbegebiet ändern müssen.
Der Aufwand sei gerechtfertigt. Für den Mutterkonzern sei Europa der wichtigste Markt außerhalb Chinas. Die Uhren stünden deshalb in Legefeld auf Wachstum. Im vergangenen Jahr habe Desay SV Europe einen Rekordauftragseingang verzeichnet, der für drei bis vier Jahre mehrere hundert Millionen Euro Umsatz verspreche.
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